2011 - Leider nur ein Kurztörn
Wir hatten gehofft, 2011 würde das erste Jahr werden, in dem wir auf der Vigo mehr Zeit zum Segeln als zum Arbeiten verbringen können. Leider kam es mal wieder anders, als wir es uns vorgestellt hatten.
Nach erfolgreichem Einbau der neue Centa-Dämpferplatte im Mai 2011 konnten wir mit der Vigo wenigstens zu einem einwöchigen Törn den Hafen verlassen. Erstmals sind wir nicht Richtung Kekova, sondern in Richtung Kemer/Antalya gefahren, um uns so geschichtsträchtige Orte wie Olympos und Phaselis anzuschauen.
Viel hätte nicht gefehlt und der Törn wäre gleich in der ersten Ankerbucht zu Ende gewesen. Beim Ansteuern der Bucht schon sehr dicht unter Land versagte plötzlich der Rückwärtsgang. Nur mit dem nötigen Quentchen Glück und dem richtigen Manöver haben wir uns aus der mißlichen Lage gerade noch selber retten können.
Wieder in freiem Wasser wurde natürlich sofort gegrübelt, was den Ausfall des Rückwärtsganges verursacht haben könnte. Kurt ist es dann nach kurzer Zeit wie Schuppen von den Augen gefallen. Es lag an nur 11 mm. Um diese Distanz ist das Getriebe durch die neue Dämpferplatte nach achtern gewandert. Um genau diese Distanz war entsprechend der Bowdenzug des Schalthebels zu lang geworden und damit einen Tick zu lang, um den Rückwärtsgang noch zuverlässig funktionieren zu lassen. Noch auf See haben wir den Bowdenzug eingekürzt und konnten unseren Törn anschließend fortsetzen.
Alles in allem haben wir anschließend - ganz unter uns - eine unbeschwerte Woche an Bord verlebt, wenn man vom Ende absieht.
Schon auf der Heimfahrt ging nämlich plötzlich der Bilgenalarm an. Wasser in der Tiefbilge! Die Ursache war schnell ausgemacht. Es war - mal wieder - unsere wassergeschmierte Propellerwellengleitringdichtung, die uns bereits 2008 Ärger bereitet hatte. Dieses Mal war es aber schlimmer. Selbst bei stehender Welle drang über die Propellerwellendichtung Wasser ein, Reparaturversuche blieben erfolglos.
Wir haben dann - nach Rückkehr in den Hafen - die Notverriegelung an der Wellendichtung betätigt. Dadurch konnte der Wasseinbruch zwar unterbunden werden jedoch nur um den Preis, dass die Vigo - mal wieder - unter Maschine nicht manövrierfähig ist.
Der eigentlich geplante Herbstsegeltörn war damit geplatzt. Statt dessen haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigen müssen, mit welcher Propellerwellendichtung wir die Vigo ausstatten wollen.
So war auch 2011ein Jahr, in dem wir auf der Vigo mehr gearbeitet haben, als mit ihr gesegelt zu sein.
Die Bildimpressionen vom Maitörn trösten uns zumindest ein bißchen.